Flammenwand. : Roman mit Anmerkungen.

Streeruwitz, Marlene, 2019
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Medienart Buch
ISBN 978-3-10-397385-3
Verfasser Streeruwitz, Marlene Wikipedia
Systematik DR - Romane, Erzählungen, Novellen (dt.)
Verlag S. Fischer
Ort Frankfurt a. M.
Jahr 2019
Umfang 414 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Marlene Streeruwitz
Annotation Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Michael Wildauer;
Eine Liebes- und Beziehungsgeschichte mit politischen Seitenhieben. (DR)
Adele ist Wienerin, 50. Sie ist mit ihrem Freund in Stockholm und erinnert sich an verschiedene Phasen ihres Lebens und verarbeitet ihre vergangenen und gegenwärtige Beziehungskrisen. Beim Übergang vom christlichen Fegefeuer ins Paradies muss man laut Dantes "Göttlicher Komödie" durch eine Flammenwand und die Protagonistin versucht es.
Streeruwitz ist die wahrscheinlich bekannteste österreichische intellektuelle Feministin, und wer sich ein Buch von ihr ausleiht, macht das nicht, um eine kitschige Liebesgeschichte zu lesen. Das Buch ist wie eine Post-it-Sammlung, ein langsames Lesetempo ist angeraten, da es nicht darum geht, die Handlung zu verschlingen, sondern immer wieder Pausen einzulegen und über die Themen nachzudenken. Die Unterdrückung der Frauen durch das Patriarchat, die Unsicherheit über das Woher und Wohin, die Wechselwirkung von Privatem und Politik, vieles wird angesprochen und angedacht. Bei jedem Kapitel findet sich ein Verweis auf den Anhang, wo aufgezählt wird, was gerade bei der schwarz-blauen Koalition beschlossen wird. Hier zeigen sich aber erstaunliche Schwächen: bei der Aufzählung wie z. B. "Österreicher und Österreicherinnen" kommt immer die männliche Form zuerst, das sollte einer emanzipierten Schriftstellerin nicht passieren. Auch sonst niemandem, es gilt das Titanic-Prinzip: Frauen und Kinder zuerst. Es sagt ja auch niemand "meine Herren und Damen". Außerdem wird die Regierung dämonisiert, was natürlich das Recht der Schriftstellerin ist, aber intellektuell hinter den Text fällt. So wird z. B. gesagt, dass in Gänserndorf eine Synagoge abgerissen werden soll. Hätte man recherchiert, wüsste man, dass ein Haus abgerissen wird, an deren Stelle einmal eine Synagoge war. Architektonisch hat dieser Schandfleck aber nichts mehr mit dem ursprünglichen Haus gemein und die jüdische Kultusgemeinde hat dem Abriss zugestimmt. Es ist eben in der Politik vieles so kompliziert wie in der zwischenmenschlichen Beziehung, auch hier sind Zwischentöne entscheidend und kein Schwarz-Weiß-Denken sinnvoll.
Exemplare
Ex.nr. Standort
8608 DR, Str

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